Entscheidungsunterstützende Befangenheit nach dem Gadget-Kauf

Warum gibt es diesen teilweise extremen Fanatismus für bestimmte Tech-Firmen, vor allem für Apple? Das frage ich mich schon ziemlich lange (bin ja selber nicht ganz frei davon). Von solchen Menschen werden alle, auch die fragwürdigen Entscheidungen und Produkte der Lieblings-Firma, bis zum Geht-nicht-mehr überhöht und vor Kritik verteidigt. Ein Beispiel:

Sieben Zoll Tablets? Nein, braucht kein Mensch, das hat ja Steve Jobs schon gesagt.

(Zwischendurch veröffentlicht Apple das iPad Mini)

Das iPad Mini macht einiges richtig, was die anderen versaut haben! Produkt X ist zu schwer / billig verarbeitet / riecht komisch…

Oder:

NFC (Neuer Nahbereichs-Funkstandard) braucht kein Mensch. Sonst hätte Apple das doch schließlich in das iPhone 5 eingebaut!

Das Phänomen wurde jetzt wissenschaftlich untersucht und trägt den Namen „Choice Supportive Bias„, also in etwa Entscheidungsunterstützende Befangenheit. Insbesondere tritt dies bei eigentlich unnützen Luxus-Produkten wie Tablets auf. Der Fanboy hat sich also irgendwann mal für einen Hersteller und damit ein System entschieden. Diese Entscheidung war teuer, eventuell zeitaufwändig und verursacht unter Umständen hohe Folgekosten in der Zukunft. Um diese Entscheidung vor sich selbst zu rechtfertigen, fängt der Fanatiker an, Fehler in Konkurrenzsystemen zu suchen und positive Eigenschaften auf das eigene System zu projizieren.

Einen sehr guten Artikel zum Thema (auf Englisch) habe ich hier gefunden: http://blogs.msdn.com/b/tzink/archive/2012/12/10/google-apple-microsoft-why-is-there-such-fanboy-ism-in-tech.aspx

Das Fazit finde ich schön:

Man, maybe I shouldn’t care so much about the things I like, and shouldn’t pay much attention to the things others like, either.

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