The Big Bang Theory S05E05 – LIVE dabei – Teil II

Hier nun Teil II des kleinen Artikels über die Live-Aufzeichnung der Big Bang Theory Folge „The Russian Rocket Reaction“ (Staffel 5, Episode 5). Ich muss daraus drei Teile machen, es dauert wirklich etwas länger als gedacht, das ganze zusammenzuschreiben. Den ersten Teil gibt es hier.

Während der Dreharbeiten werden immer die Sets, die gerade nicht in Benutzung sind, von tragbaren, schwarzen Wänden verdeckt. Während wir über die Bildschirme eine der vorherigen Folgen sehen, hört man schon, wie hinter diesen Wänden kräftig aufgebaut und umgeräumt wird. Schließlich werden einige Wände beiseite geschoben, die erste Szene wird freigegeben. Man sieht den Comic-Book Store, von unserer Tribüne aus etwas nach rechts versetzt, vermutlich von der linken Tribüne aus schlecht zu sehen. Es gibt aber ein LIVE-Bild auf den Monitoren während der Aufzeichnung, es wird nicht immer das Bild der gleichen Kamera gezeigt, sondern immer das „richtige“ Bild von einer der insgesamt vier Kameras.

VORSICHT: Ab jetzt wird die Handlung verraten ***SPOILER***

Szene 1: Comic Book Store

Sheldon und Leonard stehen vor einem Schwert in einer Vitrine aus der Serie „Game of Thrones“. Sheldon will dieses Schwert unbedingt besitzen (Limitierte Auflage von nur 30.000 Stück!), aber Leonard spielt „cool“ und handelt bei Stuart einen kleinen Nachlass heraus. Darauf gibt es in der letzten Szene noch eine kleine Referenz. Kurz danach betritt Sheldons Erzfeind, Wil Wheaton (gespielt von ihm selbst), den Raum. Er lädt alle zu einer kleinen Party bei sich zu Hause ein. Leonard erwähnt, dass er vielleicht vorbei kommt, und zieht damit sofort Sheldons Zorn auf sich.

Auffällig ist, dass die erste Szene beim erstem Mal komplett ohne Pause und ohne Fehler, die mir aufgefallen wären, durchgespielt wird. Danach gibt es noch einen weiteren Durchgang, bei dem eine Requisite umfällt, sowas sorgt natürlich immer sofort für Lacher. Danach gibt es noch einzelne Ausschnitte der Szene, die gespielt werden, teilweise mit kleineren, absichtlichen Variationen im Text. Insgesamt ist die Szene schneller im Kasten als ich erwartet hätte. Es macht den Eindruck, als wenn alle beteiligten sehr oft geprobt hätten. Das ganze erinnert sehr an Theater und ist viel mehr auf das Publikum zentriert als man vermuten würde.

Nach der Szene und bei allen Wartezeiten macht der „Einheizer“ kleinere Spielchen mit dem Publikum, damit es nicht zu langweilig wird. Dazu gehört, dass es Kleinigkeiten (Süßigkeiten, Autogrammkarten und etwas Bargeld) zu gewinnen gibt, und das Publikum ist aufgefordert, sich dafür „zum Affen“ zu machen mit mehreren Mini-Spielchen (Singen, Tanzen, Tiergeräusche nachmachen) etc. Dafür wird immer einer oder bis zu drei aus dem Publikum nach vorne gerufen. Natürlich freiwillig…

Szene 2: Appartment von Sheldon und Leonard

Howard betritt das Appartment und erzählt voller Begeisterung, dass er als „Payload Specialist“ bei der Nasa einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS begleiten darf. Da die Nasa kein Space Shuttle Programm mehr besitzt, wird die Mission mit einer russischen Rakete durchgeführt. Ebenfalls in der Szene: Penny und Bernadette. Während der Wartezeiten kann man sehen, wie ungezwungen Johnny Galecki und Kaley Cuoco miteinander umgehen, sie warten beispielsweise Arm in Arm auf der Couch, bis das Set neu eingerichtet ist. Laut Wikipedia waren die beiden während der Dreharbeiten teilweise ein Paar.

Nach dieser Szene wird erklärt, dass ein echter Nasa-Astronaut für diese Folge beratend tätig war, er wird auch kurz vorgestellt, da er mit im Studio ist – leider habe ich den Namen vergessen. Das verdeutlicht den Anspruch der Serie, in wissenschaftlichen Belangen möglichst authentisch zu sein. Der Serie steht zusätzlich ein Physiker zur Seite, um die vielen wissenschaftlichen Anspielungen zu ermöglichen.

 

Szene 3: Bernadettes Auto

Bernadette ist wütend auf Howard, sie meint, dass er sie bei so einer wichtigen Entscheidung, wie in das Weltall zu fliegen, hätte einbinden müssen. Er fragt sie, ob er daran teilnehmen darf, und sie verneint dies in ruhigem Tonfall.

Diese Szene findet auf zwei normalen Stühlen und einer Lenkradattrappe statt. Es wird nur eine Kamera verwendet, und als Hintergrund werden die oben erwähnten schwarzen Stellwende platziert. Die Szene wird sicherlich später (oder wurde bereits) in einem Auto vor einem Greenscreen nachgedreht. Wieder wird der Aufwand für das Publikum deutlich, diese Szene ist nur dazu da, damit man als LIVE-Zuschauer die Zusammenhänge versteht.

Szene 4: Appartment von Sheldon und Leonard

Sheldon (gespielt vom genialen Jim Parsons, der zufällig einen Abend vorher mit dem Emmy ausgezeichnet wurde) macht Leonard deutlich, dass er es überhaupt nicht begrüßt, wenn Leonard auf die Party von Wil Wheaton geht. Da Leonard selbst noch nicht sicher ist, ob er geht, ist diese Situation für Sheldon eine „Schrödinger Freundschaft„: Sollte er gehen, ist diese beendet, sollte er nicht gehen, ist alles normal. Da aber noch nicht sicher ist, welcher Zustand eintreten wird, gibt es eben beide Zustände zugleich. Also ist er erst freundlich, dann sehr patzig zu Leonard. Sheldon erklärt Amy Farrah Fowler, dass er sehr viele „Totfeinde“ wie Wil Wheaton besitzt, er pflegt eine Liste dieser Feinde seit seinem neunten Lebensjahr auf einer 5,24″-Diskette. Da er diese nicht mehr einlesen kann, gehört ab jetzt auch der verantwortliche Ingenieur des Herstellers „Verbatim“ zu dieser Liste…

Mayim Bialik, die Darstellerin der „Amy“, ist oft unsicher vor einer Szene, und fragt den Regisseur nach den Details. Ich vermute, dass sie die am wenigsten routinierte Schauspielerin ist (eigentlich hat sie wirklich einen PH.D. in Neurobiologie, wie ihr Alter Ego). Trotzdem spielt sie sehr sympathisch, ich mag ihre Rolle als Nerd-Freundin von Sheldon.

TO BE CONTINUED…

The Big Bang Theory S05E05 – LIVE dabei – Teil I

Schon zu Anfang unserer Planungen für den Kalifornien-Urlaub habe ich als Serienfan versucht, bei der Aufzeichnung einer Show der jährlich im September beginnenden amerikanischen Serien-Saison dabei zu sein. Die Serie „The Big Bang Theory“ um eine Gruppe von jungen Physikern und Nerds, die jetzt in ihr fünftes erfolgreiche Jahr startete, ist dabei ein absoluter Favorit von mir (und auch von Karin, ansonsten haben wir in der Hinsicht nicht unbedingt den gleichen Geschmack).

Wie kommt man an Tickets?

Über die Webseite tvtickets.com kann man für Shows mit Publikum kostenlos Tickets bekommen. Die Kontingente sind immer sehr begrenzt, sie werden ohne Vorankündigung 1-2 Monate vor der Aufzeichnung einer Show dort bekanntgegeben. Wir haben zunächst immerhin zwei Standby-Tickets für den 22. September 2011 bekommen, diese wurden dann aber während unseres Urlaubes per Mail in „Guaranteed Admission“-Tickets umgewandelt, wir hatten also garantierte Plätze und mussten nicht darauf warten, dass jemand sein Ticket nicht wahrnimmt!

Warner Bros. Studios in Burbank

Die Aufzeichnung findet in den Warner Bros. Studios in Burbank (das ist ganz in der Nähe von Hollywood) statt. Die Fahrt von unserem Hotel über die berüchtigten Freeways von L.A. dauerte nur ca. 20 Minuten. Man muss mindestens eine Stunde vor Beginn der Aufzeichnung da sein, sonst kann es passieren, dass man doch noch in die Standby-Line gesteckt wird. Die Aufzeichnung an sich kann zwischen drei und fünf Stunden dauern, das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen. Das Studiogelände hatten wir uns schon einen Tag vorher bei der „VIP-Tour“ angeschaut, daher kannten wir uns ein bisschen aus. Parken musste man in einem großen Parkhaus mit Einweisern, die einen immer in die kleinsten Lücken führen wollten. Diesmal war das Parken aber immerhin für Show-Besucher kostenlos (der Parkplatz einen Tag vorher hat sieben Dollar gekostet!).

Der Weg ins Studio

Der ganze Prozess bevor es losging war ziemlich anstrengend und kompliziert, man wurde immer wieder zwischen verschiedenen Warteschlangen hin- und hertransferiert, es gab Kontrollen des ausgedruckten Tickets, einer „ID“ (Ausweis/Führerschein), Handstempel, die man nur unter UV-Licht lesen konnte, und verschiedene Taschen- und Metalldetektorkontrollen. Fotoapparate und sogar Handys waren strikt verboten, wir hatten alles im Auto gelassen. Später hätte es keine Gelegenheit mehr gegeben diese abzugeben oder ins Auto zu bringen, das hätte durchaus ein Showstopper sein können. Das Publikum war schon sehr nerdig, viele hatten entsprechende T-Shirts an. Das Publikum war recht international, neben uns auf der Wartebank saß ein schwedisches Pärchen, später im Studio saßen wir sogar neben zwei Deutschen, ebenfalls große Big Bang-Fans. Lustig war auch der Gang über das Studiogelände. Man wurde in Zweierreihen von mehreren „Schülerlotsen“ durch die Anlage geführt, der Verkehr an der Ampel vor dem Studiogelände extra geregelt, damit die Gruppe auch ja zusammenblieb. Das Studio 25 („Soundstage“ genannt) befand sich dann ganz am anderen Ende des Geländes.

Die Zuschauertribüne und das Programmheft

Nachdem man von den „Pages“ zu seinen Plätzen geführt wurde, gab es eine Begrüßung durch den Stimmungsmacher (man könnte ihn auch Anheizer nennen), dann wurde eine bisher noch nicht ausgestrahlte Folge auf den Monitoren über der Zuschauertribüne gezeigt. In dieser Zeit wurde das erste Set („Comicbook Store“) vorbereitet. Ab ca. 18.30 Uhr sollte es dann losgehen. Die Zuschauertribüne war zweigeteilt, und es wurde sofort klar, das auf die oft als nervig empfundenen Lacher besonderer Wert gelegt wurde, denn im Abstand von ca. 1,5m hingen über den beiden Teilen der Tribüne zahlreiche Mikrofone zusammen mit den erwähnten Monitoren. Geschätzt hatten pro Seite ca. 80 bis 100 Leute Platz. Wir saßen auf der rechten Tribüne, noch konnte man nicht viel von den Sets erkennen, denn schwarze verschiebbare Wände trennten die Bereiche voneinander ab.

Das Programmheft für die Folge „The Russion Rocket Reaction“ hielt eine Überraschung parat, zusätzlich zum oft als „Evil Wil“ in Erscheinung getretenem Wil Wheaton („Whesley Crusher“ aus Star Trek NG) wurde Brent Spiner („Data“ aus Star Trek NG) angekündigt:

Demnächst an dieser Stelle der zweite Teil des Artikels: Schematischer Aufbau des Studios und Beschreibung der Aufzeichnung der Folge „The Russian Rocket Reaction“ (Vorsicht: *Spoiler*)

Studio City, West Hollywood, Los Angeles

Wir sind mittlerweile in Los Angeles, dem letzten Ziel unserer Reise, angekommen. Genauer gesagt in Studio City in Hollywood, ganz in der Nähe der großen Filmstudios. Dadurch haben wir es nicht weit zur Tour durch die Warner Bros. Studios und zum Höhepunkt, der „Big Bang Theory“-Aufzeichnung, am Dienstag.

Das letzte Bild zeigt einen Swimmingpool ohne Rand. Geschossen habe ich das Foto vom Mulholland Drive aus, vielleicht zeigt es einen der Pools, die Whudat mal in einem Blogpost gezeigt hat?

Mehr wie immer in der Galerie.


Highway Number One bis Santa Barbara

Die vorletzte Route, ca 350 Meilen von Monterey nach Santa Barbara, ist nun geschafft. Statt der schnelleren Interstate zu folgen haben wir den California Highway Number One direkt an der Küste entlang genommen, mit zahlreichen Zwischenstopps um die Landschaft zu genießen, ein Eis am Strand zu essen (Pismo Beach) oder einfach nur versehentlich viel Geld fürs Parken zu bezahlen (Carmel).

Man kommt kaum vorwärts, da man dauernd an einem der vielen Viewpoints anhalten muss, um Fotos zu machen!

Neue Fotos gibt es wie gewohnt in der Galerie, es ist auch ein Bild aus dem Mariposa Grove (dort stehen einige der berühmten, teils 2000 Jahre alten Redwood-Bäume) dabei, den wir noch am letzten Tag unseres Yosemite Aufenthaltes besucht haben.



7h Trip von Lake Tahoe durch den Yosemite nach Oakhurst

Heute hatten wir unsere bisher längste Autofahrt von South Lake Tahoe bis nach Oakhurst. Die Fahrt ging über den Highway 89 (fantastische Aussicht über die Sierra Nevada) und den Tioga Pass im Yosemite Nationalpark bis zu unserem Hotel im beschaulichen Oakhurst. Auf der Teilstrecke durch den Park (bis 9000 Fuß Höhe) hatten wir zusätzlich zu den Unwettern tatsächlich Schnee. Morgen schauen wir uns den Yosemite mal auf einer Wanderung auch außerhalb des Autos an.

Am Lake Tahoe, wo wir vorgestern angekommen waren, haben wir einen wunderschönen Ausichtspunkt an der Emerald Bay entdeckt. Dieser ist nur über im Winter gesperrte, waghalsige Serpentinenstraßen zu erreichen. Unseren ersten Versuch, diesen über die einfachen Hotelfahrräder ohne Gangschaltung zu erreichen, haben wir schnell aufgegeben.

Mehr dazu in der Galerie.

California, here we come!

Ich werde versuchen immer mal wieder Fotos in der Kalifornien-Galerie online zu stellen, mal sehen ob ich genug WLAN-Hotspots finde. Aber hey, wir fahren quasi durchs Silicon Valley, sollte schon mit dem Teufel zugehen, wenn nicht!

Hier schon mal ein Appetit-Macher (leider nicht von mir geschossen, bin ja auch noch nicht da), die Skyline unserer ersten Station, San Francisco:

Foto von Mila Zinkova, unter CC-Lizenz. Original hier.

Das hier nehme ich schon mal mit ins Handgepäck, damit kann dann keine Langeweile aufkommen:

Harmloses Erdbeben an der Ostküste – Minutenprotokoll bei SPON

Heute gab es anscheinend ein Beben im Osten der USA, im Gegensatz zur Westküste ist man dort nicht an so etwas gewöhnt. Die Fotos von Schäden durch das Beben zeugen auch eher vom Humor der Amis. Die New York Times schreibt dazu:

5.8-Magnitude Earthquake Strikes East Coast“ […] „While there were only limited reports of damage, the breadth of the quake rattled nerves along the Northeast.“

Und was schreibt Spiegel Online?

Minutenprotokoll: Starkes Erdbeben schreckt US-Ostküste auf“ […] „Ein heftiges Erdbeben hat Washington erschüttert, zu spüren war es noch in New York und bis nach Kanada. Tausende Menschen flüchteten ins Freie.“

Naja, sie haben es diesmal immerhin nicht Krisenticker genannt.

P.S.: Das Foto stammt hierher: http://www.buzzfeed.com/mjs538/stunning-photos-of-damage-caused-by-the-east-coast