Stammzellenspende

Vor einiger Zeit wurde ich von der DKMS angeschrieben:

„..auf Grund der bei Ihnen bisher durchgeführten Blutuntersuchungen wurde festgestellt, dass Sie mit einem Patienten, für den ein Stammzellenspender gesucht wird, in mehreren Gewebemerkmalen überienstimmen ..“

Kurz danach war ich bei einem Arzt zu einer Blutabnahme. Drei Wochen später lautete das Ergebnis, dass ich ein mit ziemlicher Sicherheit ein geeigneter Spender für diesen Patienten, der an Leukämie leidet bin.

Nach einer gründlichen Voruntersuchung in Dresden vor zwei Wochen war am Montag dann ebenfalls in Dresden die Stammzellenspende.

Ich musste mir fünf Tage lang einen Hormon-ähnlichen Stoff unter die Haut spritzen, der mein Knochemark zur vermehrten Produktion von Stammzellen angeregt hat. Mein Kühlschrank sah während dieser Zeit wie eine Miniatur-Apotheke aus, mein Küchentisch wie der eines Fixers. Die Nebenwirkungen dieses Zeugs führten zu starken Gliederschmerzen, bei denen ich mir wie ein alter Mann vorkam. Naja, davon abgesehen ist es auch nicht besonders spaßig sich zwei Mal am Tag eine Spritze in die Bauchspeckfalte zu rammen, aber immer noch besser, als zwei Mal täglich zum Arzt zu rennen.

Die eigentliche Spende war gar nicht so schlimm, ich empfand die Reise nach Dresden per Flugzeug mit Umstieg in Frankfurt fast schlimmer, da ich immer so sechs bis sieben Stunden unterwegs war. Das bei mir angewendete Verfahren nennt sich Apherese, dabei sitzt man auf einer Art Sessel und hat in beiden Armen Leitungen in den Venen, auf einer Seite wird Blut abgezapft und auf der anderen wieder zugeführt. Aus dem Blut werden dann per Zentrifugalkraft  die Stammzellen von Blut getrennt und gesammelt. Dieser Vorgang dauerte bei mir etwa vier Stunden.

Nach der Prozedur konnte ich nach etwas Schlaf im Hotel noch einen Bummel durch Dresden machen. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch ein paar Fotos geschossen. Der Ersatztermin, der für den nächsten Tag vorgesehen war, war gottseidank nicht nötig.

Jetzt bin ich mal gespannt, was ich über den Empfänger höre. Man wird mich benachrichtigen und mir ein paar Details über ihn (oder sie) verraten. Genaues erfahre ich aber nicht, eventuell habe ich nach zwei Jahren die Chance dazu. Aber um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht, ob ich das möchte.

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