Am Wochenende habe ich mein in die Jahre gekommenes, auf Joomla 1.7 basierendes Blog auf WordPress 3.4 migriert. Lange habe ich diesen Schritt vor mir her geschoben, auch da ich eine Menge Altlasten in Form von Plugins etc. eingebunden habe. Insbesondere meine Galerie-Software, welche durch eine „Bridge“ mit Joomla verknüpft war, hat mich bisher davon abgehalten. Diese Galerie („Coppermine„) basiert noch auf Tabellen-Layouts und ist allgemein zwar grässlich, aber mächtig. Die Lösung des Problems: Ich migriere die alten Inhalte nicht, sondern behalte sie in einem Archiv. So funktionieren auch verlinkte Bilder in alten Artikeln weiterhin. Insgesamt schlummern in der Galerie 5019 Bilder, beim Stöbern gerät man wirklich in Nostalgie.
Zur Migration habe ich eine neue Datenbank erstellt, einen Abzug der alten Datenbank gemacht und in die neue WordPress-DB eingespielt. Dann habe ich mit Hilfe der Plugins Joomla/Mambo to WP Migrator und FG Joomla to WordPress zuerst die User (mit ersterem Plugin) und dann die Inhalte (mit letzterem Plugin) migriert. Mit dem ersten Plugin konnte ich nicht die Artikel und mit dem zweiten nicht die User migrieren, aber in Kombination hat’s ganz gut geklappt. Blöd dabei: Ich musste ganz oft per Hand in den entsprechenden Artikeln Text-Fragmente aus dem WordPress-Feld „Auszug“ an den Anfang des eigentlichen Artikels kopieren, da WordPress den Inhalt des Auszugs nicht dem Artikel voranstellt (im Gegensatz zu Joomla).
Natürlich hatte ich auch von allen Verzeichnissen eine Sicherheitskopie. Ich arbeite mit einem nach außen hin gesperrten Migrationsordner auf dem Webserver, dann lässt sich das ganze einfacher produktiv schalten als wenn ich lokal auf meinem Rechner arbeiten würde.
WordPress gefällt mir ganz gut, es gibt viel mehr Plugins, eine Kommentarfunktion ist bereits eingebaut und das Handling mit Kategorien / Schlagworten ist flexibler. Leider konnte ich meine vorhandenen Kommentare („udja comment“ hieß die Joomla-Erweiterung) nicht migrieren.
Als Theme habe ich das Skeleton Simple Theme eingebunden und ganz leicht an meine Bedürfnisse angepasst. Dieses Theme basiert wiederum auf dem Skeleton Framework, ein Template-Satz zur Erstellung von Webseiten nach „Responsive Webdesign“-Grundsätzen. Damit reicht ein Template-Satz aus, damit eine Seite sowohl auf dem Rechner als auch auf mobilen Endgeräten gut aussieht. Dieses Framework habe ich bereits für ScribMaster erfolgreich eingesetzt.
Wichtig, damit die alten Links gültig bleiben (Stichwort SEO, für google!) ist noch ein „Rewrite“ der alten Link-Struktur auf die neue. Mehr Informationen über Rewrites gibt es hier. Nach ein paar Experimenten haben bei mir folgende Regeln in der .htaccess-Datei im Hauptordner funktioniert:
RewriteRule ^(.*)/[0-9]+\-(.*)$ $2 [R=301,L] RewriteRule ^.*/.*/[0-9]+\-(.*)$ $1 [R=301,L] RewriteRule ^(.*)/(.*)/(.*)/[0-9]+\-(.*)$ $4 [R=301,L] RewriteCond %{query_string} ^(format=feed).*$ RewriteRule (.*) /feed/? [R=301,L]
Wer die Regeln verstehen möchte, kann mich gerne anschreiben 😉 Nur so viel: Die letzten beiden Zeilen sorgen dafür, dass auch die alte URL des RSS-Feeds mit WordPress funktioniert.
Als neue Galerie-Software setze ich jetzt auf das weitverbreitete NextGEN WordPress Plugin. Galerien verhalten sich jetzt mehr wie Artikel, die Integration in WordPress ist besser als die von Coppermine in Joomla. Mal sehen, wie sich das ganze bewährt.
Aus Nostalgie-Gründen hier noch ein Screenshot des alten Blogs: