Mit einem VServer kann man relativ einfach und für wenig Geld einen Server betreiben, der fast vollständig unter der eigenen Kontrolle liegt. Ich habe seit 2006 einen solchen Server (das V steht für „virtuell“, es ist also kein eigenes Stück Hardware, sondern eine virtuelle Maschine) bei Strato. Dort betreibe ich unter Linux einen Email-Server und mehrere Webseiten (natürlich auch dieses Blog) sowie das Backend für meine App ScribMaster. Ebenso läuft dort ein Cloud-Speicher (owncloud), auf den ich von meinem Desktop, Tablet und Handy aus zugreifen kann. Der Server wird in Deutschland (Frankfurt) gehostet und ich habe ROOT-Zugriff. Ich mache das nicht, weil ich Angst um meine Privatsphäre habe, sondern eher weil ich gerne alles so einrichte, wie es mir passt und aus Spaß an der Technik. GMail ist sicherlich komfortabler, aber so kann ich vom Spam-Schutz über das Web-Interface alles bis ins kleinste selbst konfigurieren und aufsetzen. Der Vorteil wird aber auch schnell zum Nachteil, da man sich auch wirklich kümmern muss.
Jahrelang habe ich dabei auf SuSE Linux als Betriebssystem mit einem Plesk für die einfachere Konfiguration gesetzt, jetzt ist allerdings die verwendete Version so alt, dass mal wieder was neues fällig wird, schon allein aus Sicherheitsgründen. Das Plesk lässt sich schon lange nicht mehr updaten und verursacht auch manchmal einfach mehr Ärger, als dass es Arbeit spart (beispielsweise gab es im Laufe der Zeit doch einige gravierende Sicherheitslücken), so dass ich mich jetzt dazu entschieden habe, ein frisches Ubuntu 12.04 LTS (Long Time Support) ohne Plesk aufzusetzen. Ubuntu 12.04 wird nach Erscheinen noch fünf Jahre mit Updates (vor allem Sicherheitspatches) versorgt.
Um nicht alles selbst konfigurieren zu müssen, installiere ich noch ein ISPConfig, das ist eine komfortable Weboberfläche ähnlich zu Plesk, aber Open Source und etwas durchsichtiger, wenn man doch mal etwas manuell konfigurieren will. Ich habe mich dabei an diese Anleitung gehalten: Der perfekte Server.
Meinen ursprünglicher Plan, alles händisch einzurichten habe ich aufgrund der sehr komplexen Email-Server Konfiguration aufgegeben. Mit ISPConfig lassen sich mehrere Email-Postfächer einfacher einrichten und verwalten.
Über das Config-Panel von Strato kann man jederzeit eine von einigen zur Auswahl stehenden Linux-Distributionen zur Neuinstallation auswählen. Der Hostname und das (initiale) Root-Passwort kann man ebenfalls dort ablesen, so dass man schnell mit diesen Daten per SSH beispielsweise mithilfe von Putty eine Verbindung aufbauen kann. Ohne Plesk ist das Ubuntu noch recht nackt, es besitzt noch nicht einmal einen eingerichteten Webserver. Das wollen wir ändern!
Die folgenden Abschnitte sind nicht ganz vollständig und dienen eher dazu, dass ich noch nachvollziehen kann, was ich wie eingerichtet habe. Trotzdem sollte man damit und mit den verlinkten Tutorials einen eigenen Server aufsetzen können.
(Alle Befehle werden als „root“-User eingegeben!) Continue reading…